Schutzgebiete sind in der ansonsten intensiv genutzten Landschaft oftmals zu letzten Rückzugsorten für Kiebitze geworden. Schutzgebiete können in diesem Zusammenhang Naturschutzgebiete, aber auch private Schutzgebiete (z. B. NABU-Schutzgebiete) sein. Dort werden zum Teil seit Jahrzehnten keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt und es findet häufig keine Düngung statt, was das Pflanzenwachstum im Sinne der Kiebitze hemmt. In manchen Regionen brüten mittlerweile mehr als drei Viertel des Kiebitzbestandes in Schutzgebieten. Da der Bruterfolg der Kiebitze in der Agrar-landschaft häufig sehr gering ist, spielen diese Gebiete für den Erhalt der Bestände eine wichtige Rolle. Hier aufgewachsene Jungvögel können sich später in der umgebenden Agrarlandschaft ansiedeln und die dortigen Bestände am Leben halten, bis effektive Maßnahmen umgesetzt wurden und wirken. Als wesentliche Elemente für den erfolgreichen Schutz von Kiebitzen in Schutzgebieten haben sich die Anhebung von Wasserständen sowie eine extensive Landbewirtschaftung erwiesen, die weiträumig offene Flächen mit niedriger Vegetation oder einem Mosaik verschieden hoch bewachsener Flächen gewährleistet.